Freitag, 26. September 2014

14. /27. September - Fest der Erhebung des kostbaren und Lebenspendenden Kreuzes

Die festliche Feier der Erhöhung des kostbaren und lebenspendenden Kreuzes gedenkt der Auffindung des heiligen Kreuzes, die der Mutter Kaiser Konstantins, der Hl. Helena, zugeschrieben wird und 326 geschehen sein soll. Bereits am Ende des vierten Jahrhunderts wurde dieses Fest nachweislich am Tag nach dem Kirchweihfest der Grabeskirche in Jerusalem (geweiht am 13. September 335) als Mitfest dieser Kirchweihe begangen. Trotz der Feierlichkeit des Festes ist dieser Tag ein strenger Fasttag, in Erinnerung an das Leiden unseres Erlösers am Kreuz.

"Heute wird der in der Erde verborgene Baum des Lebens erhöht, an den Christus gehängt war. So wird gefestigt unser Glaube an die Auferstehung. Hoch erhoben durch des Priesters Hand, verkündet das Kreuz Seine Auffahrt in die Himmel. Durch sie wird unsere gefallene Natur erhöht und in die himmlische Wohnung versetzt. Lasset uns danksagen und rufen: Oh Herr, der Du auf das Kreuz erhoben warst, Du hast mit Dir selbst auch uns erhoben. Würdige der himmlischen Freude, die Dich in Liebe preisen!" (aus dem Morgengottesdienst)


Sonntag, 21. September 2014

8. / 21. September - Geburt der allheiligen Gottesgebärerin und immerwährenden Jungfrau Maria

Am heutigen Tag begeht die Kirche das Geburtsfest der Gottesgebärerin, neben ihrer Geburt feiert die Kirche nur das Geburtsfest des heiligen Vorläufers Johannes. Diese beiden Heiligen sind mit dem Wirken CHRISTI zu tiefst verbunden, deswegen feiern wir neben der Geburt Christi auch deren Geburt.

In der Liturgie des Festtages hören wir als Epistel aus dem Philipperbrief (Phil 2,5-11) die Worte des Heiligen Apostels Paulus über die Inkarnation Christi. Im Evangelium nach Lukas (Lk 10,38-42; 11,27-28) hören wir die Worte einer Frau aus der Menge die JESUS zuruft: "Selig, die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat."

Im Festtroparion besingen wir die Gottesgebärerin wie folgt:

Deine Geburt, o Gottesgebärerin, Jungfrau, 
verkündete Freude der ganzen Welt,
denn aus dir ist aufgestrahlt 
die Sonne der Gerechtigkeit: Christus, unser Gott.
Er löste den Fluch und gab den Segen, 
und da er den Tod überwand, 
verlieh er uns das ewige Leben.


Am Folgetag feiern wir das Gedächtnis der heiligen Gottesahnen Joachim und Anna, der Eltern der Gottesgebärerin.


Sonntag, 14. September 2014

September - Beginn des orthodoxen Kirchenjahres

Mit dem Monat September beginnt die Orthodoxie das Kirchenjahr. Auch zwei der großen Feste fallen in diesen Monat: die Geburt der Gottesgebärerin (21.9.) und die Erhöhung des Lebensspendenden Kreuzes (27.9.).

Monatsikone September

Samstag, 30. August 2014

12. Sonntag nach Pfingsten

Das Evangelium (19,16-26) des 12. Sonntags nach Pfingsten erzählt uns das Gleichnis von reichen Jüngling. - Jesus will uns zeigen das wir nicht dem irdischen Reichtum nachlaufen sollen. Es kann einem zum Verhängnis werden wenn man sich an die Reichtümer der Welt klammert, dabei können wir verlorengehn.

aus einer Predigt von Metropolit Antonij von Sourozh zum Sonntagsevangelium: „Von einer anderen Seite her betrachtet ist das Gottesreich in Wahrheit das Reich derer, die begriffen haben,dass sie unendlich reich sind: ... Wir sind reich, weil wir nichts besitzen. Wir sind reich, weil uns alles gegeben ist. Der jedoch, der meint, dass er zu Recht reich ist, für den ist es schwer zum Gottesreich dazuzugehören, denn dort ist alles nur Liebe und deshalb kann man dort auch nichts besitzen, weil man es so anderen Menschen wegnimmt. In dem Moment, in dem wir sagen, dass uns etwas gehört, was uns entweder durch Gottes Liebe oder durch menschliche Fürsorge gegeben wurde, entziehen wir es - ja entreissen es - dem Mysterium der Liebe.“


Heute feiern wir auch das Fest der Ikone der Gottesgebärerin unter dem Titel "Königin von Allen - Heilerin des Krebs" - Den Text des Akathistos zur Ikone findet ihr hier.

Seit dem 17. Jahrhundert befindet sich im Kloster Vatopedi auf dem Berg Athos die Ikone der Gottesmutter „Königin von Allen – Heilerin von Krebs“.

Die Ikone der Gottesmutter „Königin von Allen“ wurde bekannt, indem sich auf die Fürsprache der Gottesmutter viele Bekehrungen ereigneten und auch Heilungen von Krebs und anderen Erkrankungen. Aus diesem Grunde wurde für die Krebskrankenhäuser in Russland eine Kopie der Ikone hergestellt. Mit dieser Kopie besuchten Priester und Gläubige Krebskliniken und beteten davor den Akathistos „Königin von Allen“ und dazu noch eine Andacht (Moleben). Danach erfolgte die Segnung von Öl, mit dem die Kranken gesalbt wurden. Zum Gebet zu Ehren der Gottesmutter „Königin von Allen – Heilerin von Krebs“ gehört auch das Gebet für die behandelnden Ärzte.

Im Troparion der Ikone singen wir: Errette, O oberste Herrin, durch deine verehrungswürdige, Freude schenkende Ikone der Königin aller, all jene welche dich mit glühendem Begehren um Gnaden bitten; entledige der Trübsale jene, die zu dir stürmen; von allen Gefahren beschütze Deine Herde die dich um Fürsprache anrufen.


Donnerstag, 28. August 2014

15. / 28. August - Entschlafung unserer allheiligen Herrin, der Gottesgebärerin und immerwährenden Jungfrau Maria

Am heutigen Tag gedenkt die Kirche in festlicher Freude des Heimgangs der Gottesgebärerin. Das Geschehen, das die Grundlage für dieses Fest bildet, ist in der kirchlichen Überlieferung verankert. In vielen Kirchen ist an diesem Festtag üppiger Blumenschmuck anzutreffen. - Möge uns das Vorbild und die Fürbitte der allheiligen Gottesgebärerin ein Stütze in unserem Leben sein.


Hier der Text des Festtagstroparions: In der Geburt hast Du die Jungfräulichkeit bewahrt, im Tod die Welt nicht verlassen, o Gottesgebärerin; Du bist übergegangen zum Leben, die Du die Mutter des Lebens bist, und erlöst durch Deine Fürbitten vom Tode unsere Seelen.

Samstag, 23. August 2014

11. Sonntag nach Pfingsten

Am elften Sonntag nach Pfingsten hören wir in der Evangelienperikope (Mt 18,23-35) vom Vergeben. Wir hören hier einerseits von der milden Erlassung der Schulden und anderseits das jener dem sie erlassen wurden selbst einem Anderen gegenüber nicht Milde zeigt. - In diesem Gleichnis wird uns die Göttliche Verzeihung gezeigt, jedoch da dieser Mann einem anderen Diener seines Herrn nicht gnädig ist hat er sich der Verzeihung Gottes unwürdig gemacht. GOTT lässt uns mehr nach als wir unserem Nächsten zu verzeihen haben. Gerade des wegen sollten auch wir großzügig unserem Nächsten sein.


Montag, 18. August 2014

6./19. August - Fest der Verklärung unseres Herrn und Gottes JESUS CHRISTUS

An diesem Tag gedenkt die heilige Kirche der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor. Dieses Fest offenbart vor uns die Herrlichkeit der von Gott geschaffenen Welt, denn nicht nur CHRISTUS erschien vor seinen Jüngern in seiner göttlichen Herrlichkeit und in der Herrlichkeit des Vaters. Die Evangelienperikope (Mt 17,1-9) berichtet uns, dass das Göttliche Licht aus seinem Leib und aus seiner Kleidung vervorstrahlte, IHN ganz umhüllte und sich auf alles ergoss, was IHN umgab. Petrus, Jakobus und Johannes wurden Zeugen der Verklärung - JESUS spricht mit den Propheten Mose und Elija. 


Am Fest der Verklärung wird in den Kirchen byzantinischer Tradition im Anschluß an die Liturgie die Segnung der Erstlingsfrüchte, meist von Obst und im besondern der Trauben vollzogen. - Diese Segnung rührt wohl daher, das diese Fest ein heidnisches Fest der Natur ersetzt hat.


Sonntag, 17. August 2014

10. Sonntag nach Pfingsten, zugleich Gedächtnis der heiligen sieben Märtyrer von Ephesos

Am zehnten Sonntag nach Pfingsten hören wir im Evangelium (Mt 17,14-23) von der Heilung des Mondsüchtigen. - Es wird uns erzählt das die Jünger Jesu die Person nicht heilen konnten, nur JESUS selbst konnte in heilen. Der HERR sagte, als IHN die Jünger fragten wieso sie ihn nicht heilen konnten, dies: "Weil euer Glaube so klein ist." 
- Wie groß ist unser Glaube? Unser Glaube wird täglich auf den Prüfstand gestellt, wenn wir an das viele Leid denken das auf Erden geschieht. Vorallem die vielen Christenverfolgungen in Ländern wie Syrien und dem Irak, Länder die einst Kernländer des Christentums waren. Wir dürfen deswegen nicht unseren Glauben vergessen, schon garnicht verleugnen, wir sollen offen unseren Glauben zeigen und Zeugnis geben.


Heute feiert die Kirche auch das Gedächtnis der sieben Märtyrer von Ephesos, die im Volksmund auch die hl. Siebenschläfer genannt werden. Diesen Namen tragen sie auf Grund einer Legende um ihr Martyrium.


Sonntag, 3. August 2014

8. Sonntag nach Pfingsten

Am Achten Sonntag nach Pfingsten wird uns im Evangelium (Mt 14, 14-22) von der Speisung der 5.000 berichtet. Wo JESUS die fünf Brote und die zwei Fische nahm über sie den Lobpreis sprach und sie austeilen lies. Diese Erzählung gilt als die erste Brotvermehrung Christi.
- Auch heute hungern viele Menschen nach dem Brot des Lebens, das CHRISTUS selbst ist. ER gibt sich uns zur Speise. Auch uns drängt ER das wir IHM in den Armen und Leidenden dienen.

Wir schauen auf das Leid unserer Geschwister in Syrien, im Irak und Ägypten. - Denken wir an unsere Glaubensgeschwister im Gebete und bei der Feier der Göttlichen Liturgie.


Donnerstag, 24. Juli 2014

Inthronisation des ersten BIschofs der Eparchie von Österreich und der Schweiz in Wien

Am vergangenen Sonntag, dem 20. Juli, wurde in Wien ein historisches Ereignis begangen. Das erste Mal in der Geschichte der serbischen Orthodoxie in Österreich wurde ein eigener Bischof in sein Amt eingeführt. Bei der feierlichen Liturgie, der S.H. Patriarch Irinej von Serbien vorstand, wurde S. Exz. Bischof Andrej von Österreich und der Schweiz als erste Bischof unserer Eparchie inthronisiert. Ich durfte bei diesem historischen Ereignis zugegen sein. Es war eine wundervolle Feier, welche in der Kirche zur Auferstehung Christi im 2. Bezirk stattfand. Der Ort wurde wegen der Größe der Kirche gewählt. Die eigentliche Kathedrale ist Sv. Sava im 3. Bezirk, jedoch ist diese Kirche sehr klein. Die Kathedralkirche ist die älteste Serbische Kirche in Wien.


In seiner Antrittsrede hatte Bischof Andrej von der Geschichte der Serben in Österreich gesprochen, auch das ihm die Jugend ein großes Anliegen ist. Eine der zentralen Botschaften in seiner Rede war: "Europa braucht das Evangelium"


Sonntag, 20. Juli 2014

6. Sonntag nach Pfingsten

Am sechsten Sonntag nach Pfingsten hören wir im Evangelium (Mt 9,1-8) von der Heilung eines Gelähmten. Auch am zweiten Sonntag der Großen Fastenzeit hörten wir dieses Evangelium (Mk 2,1-12) - Während sich die Gesetzeslehrer daran stießen was Jesus getan hat war das Volk außer sich vor Freude. Eine Heilung sollte immer Grund zur Freude sein. Wenn wir auf IHN vertrauen können auch noch Heutzutage Heilungen geschehen, wir müssen nur fest darauf vertrauen, in SEINER Liebe vermag er alles





Sonntag, 13. Juli 2014

5. Sonntag nach Pfingsten - dieses Jahr auch: Synaxis der hl. zwölf Apostel und Gedächtnis des hl. Neumärtyrer Alexander (Schmorell) von München

Am fünften Sonntag nach Pfingsten hören wir von der Heilung der Besessenen von Gadara (Mt 8,28-9,1). - JESUS zeigt wer der HERR und Heiland ist und auch die Macht hat das Böse zu bannen. - Lass uns in Ruhe! Verlass unsere Gegend! - so sagten die Leute jener Gegend, die den Reichtum vorzogen, denen eine Schweineherde und ein ruhiges und beschauliches Leben wichtiger war als die Gesundheit und Heilung eines Menschen. - Würden wir auch heute so wie jene reagieren wenn uns JESUS heilt von Besessenheit, Gier und sonstigen Lastern? Sollten wir nicht viel mehr erkennen wer ER für uns ist?


Dieses Jahr fällt dieser Sonntag auf die Synaxis der Zwölf Apostel, welche immer am Tag nach dem Fest der Apostelfürsten gefeiert wird. Auch wird an diesem Tag das Gedächtnis des hl. Neumärtyrers Alexander (Schmorell) von München begangen.

Die Zwölf Jünger des HERRN sind IHM gefolgt wohin ER auch gegangen ist. Sie haben SEINEM Auftrag getreu die Botschaft den Menschen gebracht und sie zum Glauben an CHRISTUS geführt.


Alexander Schmorell, lebte zur Zeit des Naziregimes und war Mitbegründer der Studentenbewegung "Die weiße Rose" - Er legte sein Glaubenszeugnis ab und starb den Märtyrertod am 13. Juli 1943 in München. Sein Grab unweit der russischen Kathedrale in München ist ein vielbesuchter Ort des Gebetes. - Möge uns sein mutiges Glaubenszeugnis ein Beispiel sein in der heutigen Zeit.


Samstag, 12. Juli 2014

12. Juli - Fest der hl. Apostelfürsten Petrus & Paulus

Am heutigen Tag feiert die Kirche das Fest ihrer Säulen, der Ersten unter den Aposteln, der heiligen Apostel Petrus und Paulus. - Heute endet auch das Petrusfasten.

Dieses Fest wird in der Kirche ebenso hochgeschätzt wie die Feste des Herrn, obwohl es nicht zu den zwölf Hauptfesten gehört.

Die heiligen Apostel Petrus und Paulus, setzten gemeinsam das Werk des Herrn fort, aber sie waren sehr verschieden. Petrus war verheiratet, Paulus nicht. Petrus begleitete Christus seit Beginn Seines Wirkens. Paulus hat Ihn nicht einmal gesehen. Petrus hat unter den Juden gepredigt. Paulus ging zu den Heiden. Unter den Schriften des Neuen Testamentes finden wir nur zwei Petrus-Briefe. Paulinische Briefe gibt es vierzehn.

Beide Apostel haben auf verschiedene Weise Glaubenszeugnis abgelegt und sind für ihre Liebe zu CHRISTUS in den Märtyrertod gegangen. Petrus am Kreuz und Paulus durch das Schwert. - Möge und ihr Glaubenszeugnis ein Vorbild für unser Glaubensleben sein.


Sonntag, 6. Juli 2014

4. Sonntag nach Pfingsten und Fest der Begegnung der Gottesmutterikone von Vladimir

Am vierten Sonntag nach Pfingsten führt uns die Kirche im Tagesevangelium (Mt 8,5-13) in die Stadt Karpharnaum. Es wird uns die Begegnung mit dem römischen Hauptmann erzählt der um die Heilung seines Knechtes bittet. Als JESUS seiner Bitte entsprechen wollte und mit ihn zu seinem Knecht zu gehn, entgegnete ihm der Hauptmann: "Herr ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund." JESUS lobte den Glauben dieses Mannes und der Knecht ward gesund in jener Stunde als der Hauptmann mit JESUS sprach. - Die Worte des Hauptmanns hält die Kirche in Ehren, indem sie diese auf die Lippen des Priester legt, wenn dieser sich auf die eucharistische Vereinigung mit JESU Leib vorbereitet.


In diesem Jahr fällt auf diesen Sonntag auch das Fest der Begegnung der Gottesmutterikone von Vladimir, einer der am meisten verbreitesten russischen Ikonen weltweit. Diese Darstellung ist auch im Westen sehr bekannt. - Möge uns die allheilige Gottesgebärerin zu ihrem SOHN führen, auf das wir in dieser Welt in der so viel Unfriede herrscht bestehen können.


Samstag, 28. Juni 2014

3. Sonntag nach Pfingsten

Im Evangelium (Mt 6,22-33) des dritten Sonntags nach Pfingsten hören wir aus der Bergpredigt das Bild vom Auge als Licht des Leibes, davon das man nicht zwei Herren zugleich dienen kann und wir auf die Vorsehung vertrauen sollen. - Hier hören wir vor allem das man sich nicht unnötige Sorgen zu machen braucht. Der große und bekannte Metropolit Anthony Bloom sagte mal in einer Predigt zu diesem Evangelium folgendes: Sorgt euch nur darum, was auch GOTTES Sorge ist. Denn der lebendige GOTT sorgt für euch mit Seiner sich am Kreuz opfernde LIEBE, die in Golgatha gekreuzigt wurde. Dann werdet auch ihr Eingang finden in jenes Reich, wo ihr nichts benötigt, wo GOTT euch alles gibt.

Dienstag, 17. Juni 2014

Apostelfasten

Gestern, am Montag nach Allerheiligen, welches in der Orthodoxie am Sonntag nach Pfingsten gefeiert wird, sind wir in eine kleinere Fastenzeit eingetreten. Diese wird Apostelfasten genannt und bereitet uns auf das Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus vor, deren Fest wir am 29. Juni / 12. Juli feiern. Das Apostelfasten ist nicht so streng wie das der Großen Fastenzeit, jedoch fordert es auch ein Maß an Verzicht. Wie in der Großen Fastenzeit verzichtet man auch während des Apostelfastens auf Fleisch, Eier und Molkereiprodukte. Jedoch ist der Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten mit Ausnahme Mittwoch und Freitag erlaubt.


Die Ostkirche kennt vier Fastenzeiten im Jahr:
vor Weihnachten
Große Fastenzeit (vor Ostern)
das Apostelfasten
das Gottesmutterfasten (vor dem Fest der Entschlafung Mariens am 15. August / 28. August)

Sonntag, 15. Juni 2014

Sonntag nach Pfingsten - Fest Allerheiligen

Allerheiligen im Sommer, werden sich jetzt Einige fragen? Ist das nicht Anfang November? - In der Orthodoxie wird das Fest heute begangen, während es im katholischen und evangelischen Kalendern erst im November verzeichnet ist. 
Das Fest ist zeitlich bewusst Pfingsten (von griechisch πεντηκοστή ἡμέρα = der fünfzigste Tag) zugeordnet, denn die Orthodoxie erkennt in den Heiligen die Frucht des Heiligen Geistes. Der Sonntag Allerheiligen ist der Tag, an dem der verschiedenen Heiligen und ihrer ebenso unterschiedlichen Lebensgeschichten und Schicksale gedacht wird.


Im Troparion des Festtages erklingt dieses Lob: Als Erstlinge der Natur, Herr, Gärtner der Schöpfung, bringt die Welt Dir die gotttragenden Märtyrer dar. Auf ihre Fürbitte bewahre durch die Gottesgebärerin Deine Kirche, Dein Volk in tiefem Frieden,  reicher Erbarmer.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Gedächtnis des hl. Alexander von Alexandria

Heute feiert die Kirche mit dem heiligen Patriarchen Alexander von Alexandria, einen der Wortführer am ersten Konzil von Nizäa. Möge er uns ein mächtiger Fürsprecher für die Einheit der Kirche in Ost und West sein.
Im Troparion singt die Kirche: Regel des Glaubens und Vorbild der Sanftmut, Lehrer der Enthaltsamkeit bist Du Deiner Herde wahrhaft gewesen. Deshalb wurde Deiner Demut Erhöhung zuteil und Deiner Armut Reichtum. Heiliger Vater Alexander, bitte Christus, unseren Gott, zu erretten unsere Seelen.

Sonntag, 8. Juni 2014

PFINGSTEN - ein Doppelfest

Am hohen Pfingsttag feiern wir die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel und deren Zeugnis für Christus - gleichsam die Geburtsstunde der Kirche. Ebenso feiern wir heute den Dreifaltigen Gott: VATER, SOHN und HEILIGEN GEIST. - Gott der Dreieine ist unser Glaube, unsere Hoffnung und wir sind getragen von Seiner Liebe.


Am Abend des Pfingsttages zur Vesper- oder auch in manchen Gemeinden aus praktischen Gründen gleich im Anschluss an die Liturgie – wird die Gabe des Heiligen Geistes in drei feierlichen „Kniebeugegebeten“ erfleht, bei denen die Gläubigen  zum erstenmal seit Ostern wieder knien. In Erinnerung an die alttestamentlichen Feste (Ernte- und Laubhüttenfest) werden unsere Kirchen mit Blumen und grünen Zweigen geschmückt. Auch die Wohnungen werden mit Grün und Blumen geziert. - Somit ist Pfingsten ein kirchliches Erntedankfest könnte man sagen.



In den Festgesängen des Tages hören wir dies: Gesegnet bist Du, Christus unser Gott, der Du zu Allweisen die Fischer gemacht hast, indem Du ihnen sandtest den Heiligen Geist, und durch sie den Erdkreis eingefangen hast, Menschenliebender, Ehre Dir. (Troparion)


Als Er herabfuhr, die Sprachen zu verwirren, schied die Völker der Höchste; als Er des Feuers Zungen verteilte, berief Er alle zur Einheit: Einstimmig verherrlichen wir den Heiligen Geist. (Kondakion)

Sonntag, 1. Juni 2014

Sonntag nach Christi Himmelfahrt - Sonntag der hl. Väter des 1. ökumenischen Konzils von Nizäa

Am Sonntag der auf das Fest der Himmelfahrt unseres Herrn folgt gedenkt die Kirche der 318 Väter des ersten ökumenischen Konzils von Nizäa im Jahre 325. Beten wir zu unserem GOTT und HERRN uns Stärke und Glauben zu geben, damit auch wir fähig sind den Apostolischen Glauben in der Nachfolge der Heiligen Väter zu verteidigen, die sogar ihr eigenes Leben für die Wahrheit geopfert haben und Hüter und Lehrer der Kirche wurden. 
Deswegen gedenken wir dieser Heiligen in Ehrfurcht und Dankbarkeit, welche im Angesicht der Lüge, die sich gegen Christus erhoben hatte (durch die Irrlehren des Arius, die auf diesem Konzil widerlegt wurden und Arius aus der Kirche ausgeschlossen wurde), den Glauben der Kirche verkündigten, dass Er wahrhaft Gottes Sohn und Gott ist, dem Vater und dem Geiste gleich. 


In der Liturgie hören wir im Evangelium (Joh 17,1-13) das priesterliche Gebet mit der Bitte um die Einheit im Glauben unter seinen Jüngern. Es wird auch Judas erwähnt, wenn auch nicht namentlich - hier können wir im Bezug auf das erste Konzil von Nizäa auch an den Irrlehrer Arius denken, der hier dem Judas ähnlich ist.

Einheit ein Wort das heutzutage in aller Munde ist in den verschiedensten Zusammenhängen. Möge wir zur Einheit im Glauben und der Liebe gelangen.

Neben dem Troparion der Auferstehung und dem der Himmelfahrt hören wir zu Ehren der Heiligen Väter dieses Troparion: Hochverherrlicht bist du, Christus unser Gott; denn du hast unsere Väter als Sterne auf Erden bestellt. Uns alle hast du durch sie zum wahren Glauben geführt. Allerbarmer, Ehre sei dir.

Sonntag, 27. April 2014

Sonntag nach Ostern - Sonntag des hl. Apostels Thomas (Patronatsfest der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde St. Pölten)

Am Sonntag nach Ostern hören wir im Evangelium (Joh 20,19-31) die Erzählung von der Begegnung des Thomas mit unserem HERRN, daher wird dieser Sonntag seit altersher auch Sonntag des hl. Thomas genannt. 
Meine Kirchengemeinde feierte ihr Patronatsfest, den sie ist dem hl. Apostel Thomas geweiht. Nach der Göttlichen Liturgie wurde noch das Gemeindefest gefeiert, mit vielen Serbischen Köstlichkeiten.
Die Apostel Thomas, hatte den Bericht der Auferstehung keinen Glauben schenken können bis zu dem Moment wo er JESUS selbst begegnen durfte. Diese Begegnung hat aus dem "ungläubigen" Thomas, einen Mann voll des Glaubens gemacht, der den Herrn bekannte als "Mein Herr und mein Gott!" 
 
 

Sonntag, 20. April 2014

OSTERN - Auferstehung unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus


 Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!

Христос Воскресе! Ваистину Воскресе!

Mit diesen Worten wird uns bei der Feier der hochheiligen Osternacht immer wieder die Frohbotschaft von der Auferstehung Christi verkündet. Die Liturgie der Auferstehung wird gegen Mitternacht gefeiert, mit ihr verbunden ist auch eine große Prozession um die Kirche oder die Straßen um allen Zeugnis von der Osterfreude zu geben.


Der Ruf "Christus ist auferstanden" erklingt in diesen Tagen immer wieder in der Feier der Liturgie und des Stundengebetes, um uns der Freude der Auferstehung teilhaftig werden zu lassen. Während der Osterzeit ist dies auch unser Gruß, es wird auf die üblichen Grußfloskeln verzichtet. 


Mit dem Osterfest ist auch viel Brauchtum verbunden, das sich je nach Lokaltradition etwas unterscheiden kann - der Grundgedanke bleibt jedoch der Selbe - Die Freude über die Auferstehung des Herrn. 


ER ist der Sieger über den Tod, wie es ja auch treffend im Ostertroparion besungen wird: Christ ist erstanden von den Toten, hat zertreten im Tode den Tod und denen in den Gräbern das Leben geschenkt.


Freitag, 18. April 2014

Heiliger und Großer Freitag - Gedächtnis des Erlösungstodes unseres Herrn

Das zentrale Thema des Karfreitags ist das Leiden und Sterben unseres Erlösers JESUS CHRISTUS. Bereits in der Matutin die am Abend des Gründonnerstags gefeiert wurde, haben wird die 12 Evangelien mit den Passionsberichten gehört. Liturgisch wird heute noch der Kreuzabnahme und der Grablegung gedacht.


Der Ritus der Grablegung ist sehr eindrucksvoll, es wird das Grabtuch aus dem Altar in die Mitte der Kirche getragen und auf das Grab gelegt, das mit Blumen geschmückt ist. Es werden Hymnen auf das Grab gesungen und das Grabtuch, das den HERRN selbst symbolisiert, wird gesalbt und dann von allen durch einen Kuss verehrt. In manchen Traditionen findet auch eine Prozession mit dem Grabtuch um die Kirche oder durch die Straßen der Stadt statt. Besonders bei den Griechen sind diese Prozessionen (s. Bild unten) sehr beliebt.





Donnerstag, 17. April 2014

Heiliger und Großer Donnerstag - Einsetzung des Mysteriums der heiligen Eucharistie

Am Großen Donnerstag, im Volksmund Gründonnerstag genannt, gedenken wir des Letzten Abendmahles - dieses gilt für uns zu gleich als die Einsetzung des hochheiligen Mysteriums der Eucharistie. JESU hat an jenem Abend seinen Jüngern ein Vermächtnis seiner Liebe anvertraut. Ein Vermächtnis das wir bis in unsere Zeit Sonntag für Sonntag in der Göttlichen Liturgie vollziehen. In Seiner Liebe zu uns gab Er sich uns zur Speise und zum Trank - dies erleben wir sooft wir zur Kommunion hinzutreten. Es ist das Liebesmahl Gottes mit uns Menschen.


Am Vorabend wird in der Matutin des Großen Donnerstags der Ritus der Fußwaschung vollzogen und das Mysterium der Krankensalbung gespendet. CHRISTUS selbst hat seinen Jüngern die Füße gewaschen - Er der über allen steht hat sich als Diener seiner eigenen Jüngerschar erwiesen in dem Er ihnen die Füße wusch. CHRISTUS hat uns ein Beispiel gegeben - können wir dies auch ins Heute übertragen bzw. wie können wir dies leben? Eine große Herausforderung und Aufgabe wenn wir Zeugen Seiner Liebe sein wollen.


Sonntag, 13. April 2014

Karwoche - Heilige und Grosse Woche

Mit dem Palmsonntag sind wir in die Große und Heilige Woche eingetreten, die uns jährlich an Leiden, Tod und Auferstehung unseres Herrn JESUS CHRISTUS erinnert - Für uns eine Woche die aufs Engste mit unserem eigenen Heile verbunden ist. Den JESU Tod brachte uns Leben in Fülle durch SEINE Auferstehung am dritten Tage.

Lasst uns in die Kartage gehen voller Ehrfurcht vor der Liebe des Herrn zu uns und vor dem Preis, den Er zahlt, damit wir leben. Lasst uns in die Karwoche gehen voller Hoffnung, voller Licht und Freude auf die zukünftige Auferstehung.(Metropolit Anthony Bloom)


Am Abend des Palmsonntags wie auch an den darauf folgenden drei Tagen gibt es den sogenannten “Nymphios”, eigentlich ein auf den Vorabend gerutschter Morgengottesdienst, also ein klassischer “Orthros”. Nach dem Sechserpsalm (Hexapsalmos), mit dem jeder Orthros beginnt, wird statt des “Gott ist der Herr und er ist uns erschienen …" ein feierliches mehrfaches Alleluja gesungen. Darauf folgt der Gesang: Siehe, der Bräutigam kommt in der Mitte der Nacht und selig der Knecht, den Er wachend findet, doch nichtswürdig ist, den Er sorglos findet. Sieh zu, meine Seele, dass du nicht dem Schlafe verfällst damit du nicht dem Tod übergeben und vom Reiche ausgeschlossen wirst. Nein, sei nüchtern und rufe: Heilig, heilig, heilig, bist Du, unser Gott! Ob der Gottesgebärerin, erbarme Dich unser! Weshalb der ganze Gottesdienst “Nymphios” (Bräutigam) genannt wird. In diesem Gottesdienst wird auch eine lange Passionsperikope gelesen. Insgesamt werden in diesen Tagen alle Passionsevangelien incl. der Abschiedsreden bei Johannes mehr als zweimal gelesen. Dieser Gottesdienst wiederholt sich an jedem Abend bis Mittwoch.

Samstag, 12. April 2014

Palmsonntag - Einzug Jesu Christi in Jerusalem

Der Palmsonntag bildet das Eingangstor zur Heiligen und Großen Woche, die uns jährlich das Geschehen der letzten Tage JESU ins Gedächtnis rufen will. Am Ende dieser Woche des Leidens steht die AUFERSTEHUNG - Unsere Freude über den Sieg CHRISTI über die Macht des Todes.
Er ist geprägt vom Einzug JESU in Jerusalem, in Erinnerung daran wird heute vor der Göttlichen Liturgie die Weihe der Palmzweige vollzogen. Das Evangelium dieses Tages berichtet uns die Fußsalbung des Herrn durch Maria und den Einzug Jesu in Jerusalem (Joh 12,1-18).


In einer Predigt von Metropolit Anthony Bloom hören wir dies:  Wie furchtbar ist es, wenn wir heute des Einzuges des Herrn in Jerusalem gedenken, zu sehen, wie ein ganzes Volk den Lebendigen Gott, der einzig gekommen war, um von der grenzenlose Liebe zu künden, zuerst begrüßte und sich danach jedoch von Ihm abgewandt hat, weil ihnen nicht nach Liebe der Sinn stand, weil es nicht Liebe war, was sie suchten, weil es sie erschreckte, so lieben zu sollen, wie Christus es ihnen gelehrt hatte: bereit zu sein ganz für die Liebe zu leben ja sogar für sie zu sterben.

Im Kondakion singen wir heute folgendes: Sitzend im Himmel auf einem Thron, hinieden auf einem Esel, Christus, Gott, empfange das Lob der Engel und die Hymnen der Kinder, die da rufen: Gesegnet bist du, der da kommt, um Adam heimzurufen.

Lazarus-Samstag

Der Lazarus-Samstag ist ein Festtag, der mit dem nachfolgenden Palmsonntag durch österliche Freude und gemeinsame Troparien verbunden ist. Er hat seinen Namen vom Tagesevangelium (Joh 11,1-45), das die Auferweckung des Lazarus erzählt, auch das Fest der „kleinen Auferstehung“ genannt Die Liturgiefeier an diesem Tage stellt für uns eine Vorabbildung der Auferstehung Christi und aller Toten dar. Denn man kann die Passion Christi nur recht verstehen, wenn man stets ihren Ausgang, die Auferstehung, im Blick behält. Daher wird nun unmittelbar vor der Hohen und heiligen Woche ein österliches Freudenfest gefeiert, in dem JESUS als Besieger des Todes gegenwärtig geschaut wird. Österlich ist auch der Taufhymnus, der das Trisagion ersetzt. Der heutige Samstag ist gleichsam die Schwelle von der Großen Fastenzeit in die Heilige und Große Woche des Leidens und Sterben unseres HERRN und ERLÖSERS JESUS CHRISTUS.



Im Troparion des heutigen Tages, welches auch am Palmsonntag gesungen wird, heißt es: Um schon vor Deinem Leiden die gemeinsame Auferstehung zu bezeugen, hast Du Lazarus von den Toten auferweckt, Christus Gott. Darum tragen auch wir, wie damals die Kinder, die Zeichen des Sieges und rufen Dir, dem Besieger des Todes zu: "Hosanna in den Höhen! Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn!"

Der bekannte Metropolit Anthony Bloom sagte mal in einer Predigt zum heutigen Tage folgendes: Wir stehen an der Schwelle zur Karwoche und an hier erfüllt uns in der Figur des Lazarus und seiner Auferweckung eine große Hoffnung, die uns mit großer Freude beschenkt. Der Herr ist mächtiger als der Tod. Der Herr hat ihn besiegt, und das nicht nur in dieser konkreten Weise, wie es in der körperlichen Auferweckung des Lazarus sichtbar wurde, sondern noch in einer anderen, die vielleicht für jeden von uns ganz unmittelbar wichtig sein könnte und zwar Tag für Tag.

Montag, 7. April 2014

Verkündigung an die Gottesgebärerin


Heute feiert die Kirche neun Monate bevor wird der Geburt unserers HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS gedenken, das Fest der Verkündigung an die allerheiligste Gottesgebärerin, welches uns in Lk 1,24-38 vor Augen gestellt wird.

Das Fest der Verkündigung an die Gottesgebärerin durch den Erzengel Gabriel führt uns auch zu Beginn unseres Heiles, wie es im Troparion besungen wird: Heute ist der Anfang unseres Heiles und die Offenbarung des Mysteriums von Ewigkeit. Gottes Sohn wird der Sohn der Jungfrau, und Gabriel kündet die Gnade.

Samstag, 5. April 2014

5. Fastensonntag - Gedächtnis der hl. Maria von Ägypten

Der fünfte Sonntag der Großen Fastenzeit ist geprägt vom Gedächtnis der hl. Maria von Ägypten, einer Einsiedlerin und Büßerin in der Wüste. Möge das Bild der Heiligen uns neuen Mut geben und eine neue Hoffnung sein, ja sogar eine neue Freude. Möge es uns aber auch neu herausfordern, denn, wenn wir von den Heiligen nichts lernen und uns nicht bemühen sie nachzuahmen, dann ist unser Lobgesang für sie völlig wertlos. - Sie hat ihr Leben von Grund auf geändert, daran kann sie uns Wegweisung und Richtschnur sein.

Im Troparion des Sonntags hören wir folgende Worte über die Heilige: In dir, Mutter, wurde das Abbild Gottes sicher gerettet, denn du nähmest das Kreuz auf dich und folgtest Christus nach und lehrtest durch die Tat zu überwinden das vergängliche Fleisch, zu sorgen aber für die Seele, das unsterbliche Wesen. Deshalb freut sich auch mit den Engeln, gottselige Maria, dein Geist.


Als Evangelium wird uns die dritte Leidensankündigung Jesu (Mk 10, 32-45) verkündet. Ebenso hören wir von der Bitte der Zebedäus-Söhne Jakobus und Johannes. - Einerseits die Bestürzung der Jünger über Leiden und Tod ihres Meisters und anderseits die vermessene Bitte zweier Brüder, die den Unmut der anderen Apostel auf den Plan ruft. - Wir sind in vielem nicht besser als jene, fordern oft Dinge, die uns nicht zustehen - ist es nur ein Geltungsdrang oder weit mehr?

Samstag, 29. März 2014

4. Fastensonntag - Gedächtnis des heiligen Johannes Klimakos

Am vierten Sonntag der Großen Fastenzeit stellt uns die Kirche die Gestalt des heiligen Johannes Klimakos vor Augen, dessen "Himmelsleiter" eines der beliebtesten geistlichen Bücher des Osten ist. Es beschreibt den Weg zu Gott, den der Christ in Stille, Demut, Tränen, Gebet und Freude geht, um zur Schau der göttlichen Schönheit und zur Teilnahme an seinem Leben zu gelangen. Der Weg zu Gott aber ist Christus selber, der das unablässige Gebet bewirkt und uns in sein Gebetsleben hineinträgt. Dieses Werk wird noch heute während der Fastenzeit in den Klöster zur Lectio vorgetragen. - Für uns wäre dieses Buch ein geistlicher Gewinn, wenn wir es lesen würden.


Das Evangelium (Mk 9,17-31) erzählt uns vom epileptischen jungen Mann, der nur vom HERRN selbst, nicht aber von seinen Jüngern geheilt werden konnte, wobei der HERR dieses Phänomen mit den Worten begründet: ״Diese Art kann durch nichts ausgetrieben werden außer durch Gebet und Fasten" - JESUS heilt nicht, um den Glauben an Ihn zu begründen; ER verlangt erst den Glauben, dann heilt ER, gleichsam als Lohn für den Glauben. Das die Jünger es nicht vermochten begründet der HERR so: "Ihr hättet mehr beten müssen."
All unsere Bemühungen bringen uns nichts, wenn sie uns nicht zu Christus führen.

In einer Predigt des bekannten Metropoliten Anthony Bloom heißt es:
Es kann sich uns nun die Frage stellen, ob wir wirklich so weit weg sind von Gott, dass wir diese Gottesferne im Verlaufe unseres gesamten Lebens beweinen sollten. Wer von uns kann von sich jedoch behaupten, dass sein Herz in jedem Augenblick von Liebe brennt und dass er ständig von jenem tiefen Gefühl des Mit Gott Seins erfüllt ist, dass Er ihn ständig nahe bei sich fühlt und mit Ihm im Zwiegespräch ist?

In unserem Verhältnis zu Gott sollten wir Verliebten gleichen, deren Herz in jedem Augenblick, zu jeder Tag- und Nachtzeit - sei es nun wach oder im Schlaf - jubelt und erfüllt ist von der Liebe, die dieses Herz bis an den Rand ausfüllt, die eine einzige Freude ist und ein Jubel, gleichzeitig aber auch Frieden und Ruhe bedeutet, Festigkeit und Wagemut. Es sollte eine Liebe sein, die, wenn wir um uns schauen, jeden Menschen in einem neuen Lichte sieht, in jedem das Abbild Gottes erkennt, wie es in jedem erstrahlt, dem wir begegnen. All dies sollte uns unendliche Freude bereiten.


Samstag, 22. März 2014

3. Fastensonntag - Sonntag der Kreuzverehrung


Der Sonntag der Verehrung des Kreuzes markiert die Mitte der Großen Fastenzeit, an dem uns das Kreuzesholz als Quelle der Auferstehung und des Lebens aufgerichtet ist. Ohne das Kreuz keine Auferstehung - ohne Auferstehung kein Sieg über den Tod. 

In der Großen Vesper des Sonntags singen wir: Gegrüßet seist du, lebenbringend Kreuz, des Glaubens unüberwindliches Zeichen des Siegs, Tor des Paradieses, der Gläubigen Stütze, Bollwerk der Kirche. Durch das von Grund aus vernichtet ward der Fluch und unwirksam geworden ist. Durch das Entsunken ist des Todes Macht, durch das wir von der Erde zum Himmel erhöht wurden. Unbezwingbare Waffe, Abwehr der Dämonen; der Märtyrer, der Seligen Ruhm: in Wahrheit ihr Schmuck, Hafen des Heils, schenkend der Welt das große Erbarmen. 


Im Troparion des heutigen Sonntags hören wir: Rette Herr, dein Volk und segne dein Erbe. Verleihe deinen gläubigen Knechten den Sieg über die Feinde. Behüte durch dein Kreuz die Deinen. 

Im heutigen Evangelium (Mk 8,34-9,1) spricht Christus zu dem, der Ihm folgen will, in völlig eindeutigen Worten: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst, der schenke sich nicht allzu viel Beachtung, der denke nicht an sich, der nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach! 
- Das sind harte Wort, die man heutzutage so nicht mehr wirklich versteht in der Zeit der Technik und Medien. Selbstverleugnung - was ist das? Diese Frage wird man dann immer wieder mal hören und sie nur schwer beantworten können, jedoch können wir auf CHRISTUS hinweisen, der uns dies vorgelebt hat.

Samstag, 8. März 2014

1. Fastensonntag - Sonntag der Orthodoxie


Der erste Sonntag der Großen Fastenzeit trägt den Namen Sonntag bzw. Fest der Orthodoxie. Wir erinnern uns des Sieges der Orthodoxie auf dem 7. Ökumenischen Konzil von Nizäa 787, der die Wiederherstellung der Bilderverehrung nach dem Bilderstreit im Byzantinischen Reich brachte, und dessen endgültige Durchsetzung durch Kaiserin Theodora 843. Die Bedeutung dieses Festes geht aber über dieses historische Ereignis und seine Folgen hinaus. Mit der Wiederherstellung der heiligen Bilder tritt die Wiederherstellung des göttlichen Abbildes, das der Mensch selbst darstellt, in Blick; wie das Festkondakion zeigt: Das unbegrenzte Wort des Vaters ward begrenzt durch die Fleischwerdung aus dir, Gottesgebärerin. In dir wurde das befleckte Abbild verwandelt in den ursprünglichen Zustand und erfüllt mit der göttlichen Schönheit des Urbildes. Wir aber, indem wir das Heil bekennen, stellen dies dar in Werk und Wort.

Vielerorts gibt es an diesem Tag im Anschluss an die Göttliche Liturgie eine Prozession mit den Ikonen, es wird dabei dreimal um die Kirche gezogen.

Das Evangelium (Joh 1,43-51) erzählt uns von der Berufung des Philippus und von der ersten Begegnung Nathanaels mit Christus. Nathanael ist hier das Vorbild des Katechumenen und Büßenden, der, überwältigt von einer ersten Erkenntnis der christlichen Wahrheit, ein erstes Glaubensbekenntnis wagt und die Verheißung erhält, die Herrlichkeit Gottes im geöffneten Himmel zu schauen. In der heutigen Zeit wären wir wahrscheinlich gut beraten, wenn wir uns mit Nächstenliebe über jene äußern, die irren, und ihnen helfen in ihrem Denken zu unterscheiden, was Wahrheit und was Irrtum ist.


Samstag, 1. März 2014

Sonntag der Vergebung - Sonntag des Milchverzichts

Der Sonntag der dem Beginn der großen Fastenzeit vorausgeht wird auch Sonntag der Vergebung genannt. Das Evangelium (Mt 6,14-21) ruft in Erinnerung, dass wir nicht vom Herrn Vergebung erwarten können, wenn wir nicht selbst unseren Mitmenschen vergeben, was sie uns an Verletzungen zugefügt haben und sie unsererseits um Vergebung bitten für das, was wir bewusst oder unbewusst an ihnen gefehlt haben. 

Darum findet an diesem Abend nach der Vesper in Kirchen und Häusern die Zeremonie des Gegenseitigen Vergebens statt. Dieser Ritus der Vergebung bzw. Versöhnung der mit der Vesper verbunden ist wird in manchen Gemeinden aus pastoralen Gründen auch direkt nach der Liturgie des Sonntags vollzogen. Es ist ein schöner und guter Brauch, dass man an diesem Tag um die Vergebung derer ersucht, die man verletzt haben könnte.

Vergebung - ein Wort das in unserer Zeit nur noch selten in den Mund genommen wird oder im Herzen erwogen, möge uns der HERR dafür bereiten und befähigen.

Im Kondakion singen wir: Führer auf dem Wege der Weisheit, Urheber des Verstandes, Erzieher der Unverständigen und Beschützer der Armen, festige, unterweise mein Herz, Gebieter. Gib mir das Wort, Du Wort des Vaters! Denn, siehe, nicht lassen ab meine Lippen zu Dir zu schreien: Barmherziger, erbarme Dich meiner, des Gefallenen!

Die Gesänge der Vesper und des Morgengottesdienstes erinnern uns an die Glückseligkeit im Paradies und an den Sündenfall unserer Stammeltern und deren Vertreibung aus dem Paradies.

Samstag, 22. Februar 2014

Sonntag des Fleischverzichts / Sonntag vom Jüngsten Gericht

Am Abend des heutigen Sonntags beginnt mit dem Fleischverzicht die erste Stufe der Großen Fastenzeit, die Woche hindurch dürfen noch Milchspeisen genossen werden, auch Mittwoch und Freitag, weswegen diese Woche auch den Namen "Milch- , Käse- bzw. Butterwoche" trägt.  

Das Evangelium des Sonntags zeigt uns das Gleichnis vom Letzten Gericht (Mt 25,31ff), wo die Erwählten von den Verworfenen getrennt werden, wie am Abend eines Tages der Hirt die Schafe von den Ziegenböcken scheidet. Bei diesem Gericht wird allen, Erwählten wie Verworfenen, nach ihrem Tun Heil oder Unheil zuteil; sie aber erkennen erst jetzt, dass ihr Tun, das dem bedürftigen Mitmenschen galt, CHRISTUS, den Richter, selbst betraf. Gottes Barmherzigkeit kann man nicht erhoffen, wenn man seinen Mitmenschen gegenüber unbarmherzig und hart ist! GOTT selbst zeigt das wir jedem barmherzig gegenüber sein sollen, nur wie können wir das in einer so unbarmherzigen und harten Welt leben? Nur sehr schwer - jedoch mit der Hilfe GOTTES ist auch dies machbar.


Im Kondakion singen wir: Wenn Du, o Gott, kommen wirst auf Erden in Herrlichkeit, wird das All erzittern und von Deinem Richterstuhl ein Feuerstrom ausgehen, die Bücher werden geöffnet und das Verborgene offenbar. Dann errette mich aus dem nie erlöschenden Feuer und würdige mich, zu Deiner Rechten zu stehen, gerechtester Richter!

Samstag, 15. Februar 2014

Sonntag des verlorenen Sohnes

Am zweiten Sonntag des Triodions, dem Sonntag des verlorenen Sohnes, hören wir diese Begebenheit aus dem Evangelium nach Lukas (Lk 15, 11-32). Es ist eines der bekanntesten Evangelien und zeigt uns wie gütig, erbarmend und liebevoll GOTT ist zu einem jeden einzelnen von uns Menschen. Der verlorene Sohn, der es nicht wagt ins Haus des Vaters zurück zukehren, wird von Ihm freudig aufgenommen, unter der Missgunst des anderen Sohnes. Jedoch der Vater versucht sie miteinander zu versöhnen. GOTT selbst ist es der in der Person des Vaters in diesem Gleichnis uns vor Augen gestellt wird. Dieses Gleichnis ist so klar formuliert, das Jesus nicht glaubte, es erklären zu müssen. Der verlorene Sohn ist der Sünder; sein Vater ist GOTT, der Vater der Barmherzigkeit. 


Im Kondakion des Sonntag singen wir: Deine väterliche Herrlichkeit habe ich ohne Verstand verlassen. Übel habe ich den Reichtum, den du mir gabest, verschwendet. So rufe ich dir zu die Worte des Verlorenen Sohnes: "Ich habe gesündigt wider dich, barmherziger Vater. Nimm mich auf, der ich umkehre, und lass mich sein wie einer deiner Tagelöhner".

Fest "Begegnung des Herrn"

Heute feiert die Kirche das Fest der Begegnung des Herrn im Tempel, im Westen besser bekannt als Darstellung des Herrn, im Volksmund auch Maria Lichtmeß genannt. Dieses Fest erinnert uns an 40. Tag nach der Geburt Jesu, dem Tag der nach dem Gesetz vorgeschriebenen Reinigung der Mutter und der Darbringung des Kindes. 



Dieser Brauch hat sich bei uns in der Kirche erhalten und wird immer noch mit Gebeten begangen. Ab dem Zeitpunkt der Geburt darf eine Mutter für 40 Tage die Kirche nicht besuchen, am 40. Tag kommt sie dann mit ihrem Kind und wird vor der Kirche empfangen, wo der Priester ein Gebet über sie spricht, nach diesem Gebet betritt sie zum ersten Mal nach der Geburt wieder die Kirche. Es werden dann in der Kirche noch weitere Gebete gesprochen und sie nimmt wieder an der Liturgie teil und empfängt nach Möglichkeit die Kommunion.