Sonntag, 28. April 2013

Gründonnerstagabend: 12 Evangelien des Leidens Christi

Am Abend oder in der Nacht des Gründonnerstags wird die Matutin des Karfreitags gefeiert, bei der aus dem Evangelium über das letzte Beisammensein des Herrn mit seinen Jüngern gelesen wird. Danach wird von der schrecklichen Nacht, die der Herr allein und in Erwartung des Todes im Garten von Gethsemane verbracht hat, berichtet und dann weiter hören wir von Seiner Kreuzigung und von Seinem Tod. 

Vor unseren Augen ziehen Bilder vorüber, die uns erzählen, was sich der Herrn aus Liebe zu uns ausgesetzt hat. Er hätte alle dem aus dem Wege gehen können, wenn Er nur ein Stück von seinem Weg abgewichen wäre, wenn Er sich selbst hätte schonen wollen, um nicht das zu vollenden, um dessen willen Er gekommen war. Es versteht sich von selbst, dass Er dann nicht Der gewesen wäre, Der Er in Wirklichkeit war. Er wäre dann nicht die Fleischgewordene göttliche Liebe gewesen, Er wäre dann nicht unser Heiland. Aber was für einen Preis hat diese Liebe gefordert! Es sind zwölf Evangelien die wir in diesem Abendlichen Gottesdienst hören, wir hören sie kniend - in Erinnerung an die Leiden Christi, die Er für uns erlitten hat um uns vom Tod ins Leben zu führen.

Samstag, 20. April 2013

Akathistos-Samstag

Der Samstag der dem fünften Fastensonntag vorausgeht ist dem Akathistos an die allheiligen Gottesgebärerin gewidmet. Der Akathistos-Samstag hat wie der Sonntag der Orthodoxie keine Beziehung zum Großen Fasten. Er fällt in diese Zeit auf Grund einer historischen Tradition und der Praxis durch die Kirche. Während der Matutin an diesem Samstag wird der gesamte Akathistos der Verkündigung der Heiligsten Mutter Gottes gesungen. Dieser Akathistos kann das Symbol und die Krone der erhabenen Verehrung der Gottesgebärerin in der Ostkirche genannt werden. Aus diesem Grund verdient er besondere Achtung.  


Im Gesang des Akathistos finden wir den fortwährenden Glauben der Kirche im Schutz Marias und ihrer Fürsprache im Himmel ausgedrückt, hier ein paar Beispiele aus dem Hymnos: „Sei gegrüßt, unsere Brücke von der Erde zum Himmelreich.“ (Ikos 3). „Sei gegrüßt, du Schirm der Welt, noch breiter als die Himmel“ (Ikos 6). 

Donnerstag, 18. April 2013

Großer Kanon des hl. Andreas von Kreta


Am heutigen Donnerstag, der vorm fünften Fastensonntag liegt, wird der Große Kanon des hl. Andreas von Kreta gesungen. Dieser lange Gesang des heiligen Andreas von Kreta geht die ganze Geschichte der Begegnung des Menschen mit Gott - wie sie uns in der Heiligen Schrift dargestellt ist - durch. Er versucht, uns zu helfen, die Tatsache einzusehen, da§ wir nur wenige gute Werke darzubringen haben, und dass wir sehr oft das Spiel des Bösen gespielt haben. Nicht durch unser Gutes-Tun gelangen wir ins Himmelreich, sondern durch die Barmherzigkeit Gottes.

Die heilige Maria von Ägypten, der zwei Strophen am Ende jeder Ode gewidmet werden, war im Mittelalter nicht nur im Osten, sondern auch hierzulande das Symbol der wandelnden Kraft der Gnade im Sünder. Maria von Ägypten ist wie Maria von Magdala das Symbol der Kirche als Volk der Sünder, die sich Christus vermählt, indem Er sie erlöst. Sie wird aus dem Abgrund der Verlorenheit (Ägypten) zum rettenden Kreuz geführt. Sie darf aber nicht beim Heiligtum bleiben - sie ist noch im Exil. Sie muss über den Jordan, in die Wüste. Dort werden die Schlacken ihres alten Lebens in einem langen Sich-in-der-Einsamkeit-Gott-Aussetzen ausgeglüht.

Donnerstag, 11. April 2013

ein Zitat zum Thema Fasten

Das Fasten ist die Speise der Seele. 
Wie die körperliche Speise stärkt, 
so macht das Fasten die Seele kräftiger 
und verschafft ihr bewegliche Flügel, 
hebt sie empor und lässt sie 
über himmlische Dinge nachdenken.

hl. Johannes Chrysostomus

Montag, 8. April 2013

ein Denkanstoß

"In der Tat es ist nicht möglich, sowohl Gott als auch der Welt zu gefallen. Im übrigen weiß jeder erfahrene Christ, dass man Gott durch Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit gefallen kann, hingegen die Welt nie mit irgend etwas zufrieden ist, weder mit Wahrheit noch mit Lüge, weder mit Gerechtigkeit noch mit Ungerechtigkeit. Denn Gott ist ewig und unwandelbar, während die Welt vergänglich und ständiger Veränderung unterworfen ist."
aus der Feder meines Namenspatrons, des hl. Nikolaj Velimirović
 

Samstag, 6. April 2013

Verkündigung an die Gottesgebärerin / Sonntag der Kreuzverehrung

Am 7. April feiert die Kirche das Fest der Verkündigung an die allerheiligste Gottesgebärerin, in diesem Jahr fällt es mit dem dritten Sonntag der großen Fastenzeit zusammen, der dem Gedächtnis der Verehrung des kostbaren Kreuzes unseres Erlösers gewidmet ist. 
In der Liturgie hören wir also Texte vom Fest der Verkündigung ebenso wie von der Verehrung des Kreuzes. Als Evangelien werden uns Mk 8,34 - 9,1 (von der Kreuzesnachfolge) und Lk 1,24-38 (von der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel) vor Augen gestellt.

Das Fest der Verkündigung an die Gottesgebärerin durch den Erzengel Gabriel führt uns auch zu Beginn unseres Heiles, wie es im Troparion besungen wird: Heute ist der Anfang unseres Heiles und die Offenbarung des Mysteriums von Ewigkeit. Gottes Sohn wird der Sohn der Jungfrau, und Gabriel kündet die Gnade.


Der Sonntag der Verehrung des Kreuzes markiert die Mitte der Großen Fastenzeit, an dem uns das Kreuzesholz als Quelle der Auferstehung und des Lebens aufgerichtet ist. Ohne das Kreuz keine Auferstehung - ohne Auferstehung kein Sieg über den Tod. 
In der Großen Vesper des Sonntags singen wir: Gegrüßet seist du, lebenbringend Kreuz, des Glaubens unüberwindliches Zeichen des Siegs, Tor des Paradieses, der Gläubigen Stütze, Bollwerk der Kirche. Durch das von Grund aus vernichtet ward der Fluch und unwirksam geworden ist. Durch das entsunken ist des Todes Macht, durch das wir von der Erde zum Himmel erhöht wurden. Unbezwingbare Waffe, Abwehr der Dämonen; der Märtyrer, der Seligen Ruhm: in Wahrheit ihr Schmuck, Hafen des Heils, schenkend der Welt das große Erbarmen. 



Freitag, 5. April 2013

Vorbild im Glauben: hl. Justin von Čelije

Ava Justin (Popović); serbisch Ава Јустин (Поповић) (* 6. April 1894 in Vranje; † 7. April 1979 im Kloster Čelije bei Valjevo) war ein bedeutender Theologe der Orthodoxen Kirche im 20. Jahrhundert. In der Bewertung seines Ranges wird er nicht selten den Kirchenvätern früherer Zeiten gleichgestellt; sein Denken ist geprägt von der Bewahrung der authentischen Überlieferung der Orthodoxie mit Blick auf die moderne Welt. Seine Schriften sind heute sehr bekannt und zeigen uns wie man unseren Glauben auch in einer Welt von Heute leben kann. Seine Heiligsprechung wurde im Jahr 2010 vollzogen.

Eines meiner Lieblingszitate aus seinen Schriften ist dieses: Christus, Seine greifbare Gegenwart, Seine anziehende Person, ist für mich die notwendigste aller Notwendigkeiten.